Privathaftpflicht­versicherung

Eine Haftpflichtversicherung schützt Sie im Schadensfall vor Ansprüchen Dritter. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie einer anderen Person oder deren Eigentum einen Schaden zufügen, kommt die Privathaftpflichtversicherung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden bis zur Höhe der vereinbarten Deckungssumme auf. Ohne Versicherung müsste der Schadensverursacher die Kosten in voller Höhe selbst tragen. Die Leistungen der Haftpflichtversicherung variieren je nach gewähltem Tarif.

Wer im Ausland einen Schaden verursacht, bleibt in der Regel auf den Kosten sitzen. Bei der SIGNAL IDUNA sind Schäden bei vorübergehenden Auslandsaufenthalten weltweit und zeitlich unbegrenzt versichert.

Bei einer Weltreise, einem Sabbatical, Work & Travel oder als Student im Auslandssemester sind Sie für längere Zeit im Ausland unterwegs. Auch hier sind Sie mit unserer Privathaftpflichtversicherung im Schadensfall weltweit und zeitlich unbegrenzt abgesichert, solange Sie Ihren Wohnsitz in Deutschland behalten.

Wenn Sie im Ausland einen Wohnsitz anmelden und sich in Deutschland abmelden, wird aus dem Aufenthalt ein Umzug. Ohne Wohnsitz in Deutschland ist die Haftpflichtversicherung nicht gültig.

Unsere Privathaftpflichtversicherung deckt Vermögensschäden, Sachschäden und Personenschäden ab.

Beispiele für Schäden:

• Sachschäden: z.B. wenn das Eigentum einer anderen Person beschädigt wird
• Personenschäden: z.B. wenn eine Person verletzt wird

Bei Vermögensschäden wird zwischen echten und unechten Vermögensschäden unterschieden:

• Echte Vermögensschäden (oder Sachschäden): Hierbei handelt es sich um rein finanzielle Schäden, die Sie einer Person zufügen. Bei einem echten Vermögensschaden werden weder andere Personen noch Sachen direkt geschädigt. Beispiel: Sie beschließen, die Tanne in Ihrem Garten zu fällen. Leider fällt sie statt in Ihren Garten in die Garageneinfahrt Ihres Nachbarn. Dieser muss deshalb mit dem Taxi zum Flughafen fahren und verpasst schließlich seinen gebuchten Flug in den Urlaub. Die Taxikosten sowie die Kosten für die Umbuchung des Fluges werden ersetzt.
• Unechte Vermögensschäden: Das sind Folgeschäden von Sach- oder Personenschäden. Beispiel Das Handy eines Freundes fällt zu Boden und wird beschädigt. Die Wiederherstellung der Daten ist ein sogenannter unechter Vermögensschaden.

Wie bereits erwähnt, werden die Kosten für Sach-, Personen- und Vermögensschäden, die Sie verursacht haben, von der Privathaftpflichtversicherung übernommen. Laut Gesetz haften Sie bei berechtigten Schadenersatzansprüchen in unbegrenzter Höhe: Im Vergleich dazu sind die Beiträge für eine Privathaftpflichtversicherung gering.

Mietsachschäden sind Schäden

• am Haus: z.B. ein Wasserschaden durch eine ausgelaufene Waschmaschine
• in der Wohnung: z.B. zerbrochene Fliesen im Badezimmer
• am Inventar: z.B. eine beschädigte Arbeitsplatte in der Einbauküche

die Sie als Mieter verursacht haben.

Zu den Mietsachschäden gehören auch Schäden an geliehenen, gemieteten und gepachteten Sachen, z. B. wenn Sie sich Sachen von Freunden oder Bekannten ausleihen und diese dabei beschädigen.

Mietsachschäden sind in allen Tarifvarianten bis zur Höhe der Deckungssumme mitversichert.

Wichtig für Mieter: Wir übernehmen auch Allmählichkeitsschäden: Allmählichkeitsschäden sind Schäden, die oft unbemerkt durch eine Einwirkung über einen längeren Zeitraum entstehen:

Ein Allmählichkeitsschaden liegt z. B. vor, wenn ein Holzfußboden durch monatelange Einwirkung von Feuchtigkeit - ausgelöst durch einen unsachgemäßen Wasseranschluss - verfault und nicht mehr zu begehen ist.

Bis zur jeweils vereinbarten Deckungssumme sind Allmählichkeitsschäden in unserer Haftpflichtversicherung mitversichert.

Personenschäden sind Schäden, bei denen eine Person verletzt oder getötet wird. Unsere Privathaftpflichtversicherung kommt für Personenschäden auf, die Sie unbeabsichtigt verursacht haben.

Wenn durch Ihr Verschulden eine andere Person schwer verletzt wird, können die Kosten in die Millionen gehen: Denn neben den Kosten für den Krankenhausaufenthalt können Schmerzensgeldforderungen, Reha-Kosten und Rentenzahlungen anfallen.

Achtung: Die Privathaftpflichtversicherung zahlt nicht, wenn Sie vorsätzlich gehandelt haben oder wenn Sie den Tarif Pur gewählt haben und der Schaden innerhalb der Versichertengemeinschaft eintritt. Als Versichertengemeinschaft gelten alle Familienmitglieder, die einen gemeinsamen Versicherungsvertrag haben.

Die Forderungsausfalldeckung übernimmt die Kosten für Schäden, die Ihnen ein Dritter zufügt. In der Regel ist es so, dass diese Person über ihre eigene Haftpflichtversicherung selbst für den Schaden aufkommt. Es kann aber auch der Fall eintreten, dass eine Person weder über eine Haftpflichtversicherung verfügt noch selbst zur Begleichung der Kosten in der Lage ist.

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Forderungsausfalldeckung unserer Privathaftpflichtversicherung greift:

• Sie haben Kenntnis darüber, wer der Verursacher des Schadens ist.
• Der Verursacher ist gesetzlich verpflichtet, für den Schaden aufzukommen.
• Keine andere Versicherung (zum Beispiel Ihre Hausratversicherung) kommt für den Schaden auf.

Die Ausfalldeckung gilt übrigens auch im Ausland. Die rechtskräftige Bestätigung, dass der Schuldner Ihnen gegenüber verpflichtet ist, muss allerdings in der EU, der Schweiz oder Norwegen ausgestellt worden sein.

Bei einer Privathaftpflichtversicherung mit Selbstbeteiligung zahlt der Versicherungsnehmer bei jedem Schadensfall einen Selbstbehalt in vereinbarter Höhe. Dafür zahlt er eine günstigere Versicherungsprämie.

Ein Vertrag mit Selbstbehalt richtet sich vor allem an Personen, die sich in erster Linie gegen hohe und existenzbedrohende Schadenersatzforderungen absichern und dafür Versicherungsbeiträge sparen wollen. Die tatsächliche Prämieneinsparung durch einen Selbstbehalt ist jedoch in der Regel gering. Das finanzielle Risiko auch bei kleineren Schäden übersteigt schnell die jährliche Beitragsersparnis.

Nur unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. wenn die Eltern keine Familienhaftpflichtversicherung abgeschlossen haben, benötigen Studierende und Auszubildende eine eigene Privathaftpflichtversicherung. Während des Studiums oder der Ausbildung sind Kinder, auch wenn sie volljährig sind, weiterhin über die Haftpflicht der Eltern mitversichert. Voraussetzung ist, dass es sich um das erste Studium oder die erste Ausbildung handelt und das Kind vorher nicht erwerbstätig war. Während der Wartezeit zwischen Schule und Ausbildungsbeginn bleibt das Kind familienversichert. Gleiches gilt, wenn es einen Bundesfreiwilligendienst, ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr oder den freiwilligen Wehrdienst leistet. Ein Zweit- oder Masterstudium, das sich unmittelbar an ein Erststudium anschließt, ist ebenfalls familienversichert.

Der Versicherungsschutz endet erst, wenn Ihr Kind heiratet, eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingeht oder ins Berufsleben eintritt.

Die Deckungssumme gibt den vertraglich vereinbarten Höchstbetrag an, der im Schadensfall ausgezahlt wird. Da die persönliche Haftung im Schadensfall unbegrenzt ist, sollte die Deckungssumme hoch gewählt werden. Als Faustregel gilt: Die Deckungssumme sollte 10 Mio. € nicht unterschreiten. Ist die Deckungssumme niedriger als die Kosten eines von Ihnen verursachten Schadens, müssen Sie die Differenz aus Ihrem eigenen Vermögen bezahlen.

Besonders bei möglichen Personenschäden ist auf eine hohe Deckungssumme zu achten, denn Forderungen für Krankenhauskosten und Verdienstausfall können leicht in die Millionen gehen.

Welche zusätzlichen Leistungen für Sie sinnvoll sind, hängt von Ihrer Situation ab:

Wenn Sie einen Hund oder ein Pferd besitzen, empfehlen wir Ihnen den Baustein Tiere. Benutzen Sie häufig geliehene oder gemietete Fahrzeuge, ist der Baustein Auto für Sie geeignet.

Wenn Sie kleine Kinder haben oder ein mitversichertes Familienmitglied an Demenz erkrankt ist, sollten Sie den Baustein Deliktunfähige Personen wählen.